Kalium, auch als Potassium bezeichnet, zählt zu den essenziell wichtigen Mineralstoffen, welches unter anderem wichtig für die Zellgesundheit ist. Zudem wird Kalium für die Energiegewinnung und zur Regulierung des Wasser- und Säure-Basen-Haushaltes benötigt.
Der Mineralstoff ist ein in Mineralien und Pflanzen vorkommendes Alkalimetall, das gemeinsam mit Natrium bereits im 18. Jahrhundert entdeckt wurde. Kalium zählt zu einem der relevantesten Mineralstoffe des Menschen und zählt nach Kalzium, Phosphor und Schwefel zum vierthäufigsten Element im menschlichen Körper. Der Kaliumgehalt ist dabei abhängig von der stoffwechselaktiven Masse des Menschen. Der durchschnittliche männliche Körper enthält in etwa 150 Gramm und Frauen nur rund 100 Gramm aufgrund des höheren Fettgewebeanteils.
Welche Funktion hat Kalium im menschlichen Körper?
Kalium ist an vielen Vorgängen im Körper beteiligt. Der Mineralstoff ist unter anderem für den Wasser- und Elektrolythaushalt verantwortlich. Zudem ist Kalium wichtig für die Muskeltätigkeit einschließlich der des Herzens. Wird ausreichend Kalium verzehrt, so wirkt sich das positiv auf die Blutdruckwerte aus denn der Mineralstoff unterstützt aktiv die Werte im Normbereich zu halten. Neben dem Wasser- und Säure-Basen-Haushalt spielt Kalium auch eine große Rolle bei Muskel- bzw. Nervenfunktionen sowie beim Kohlehydrat-Stoffwechsel.
Wie bereits erwähnt, ist Kalium das am vierthäufigsten vorkommende Mineral im Körper, wobei sich 98 % davon in den Zellen befindet. Gemeinsam mit Natrium sorgt es für die Wasserregulation und einem normalen Herzrhythmus. Ist die Balance zwischen diesen beiden Mineralstoffen nicht gegeben, so leiden sowohl die Muskel- als auch die Nervenfunktionen. Kalium ist darüber an vielen Enzymfunktionen beteiligt. Zudem wird der Mineralstoff für den Transport von Glukose in die Zellen, als auch für die Produktion körpereigener Proteine benötigt. Weiters ist Kalium Bestandteil der Verdauungssäfte im Magen-Darm-Trakt.
Ein Kaliummangel kann beispielsweise durch zu viel Stress, langes Fasten, zu niedrigem Blutzucker oder starken Durchfall entstehen. Da das Mineral dafür sorgt dem Gehirn Sauerstoff zuzuführen, fördert es auch die Konzentrationsfähigkeit und klares Denken. Weiters ist das Mineral auch wesentlich an der Ausscheidung von Stoffwechselprodukten beteiligt.
Kalium zählt zu den wichtigsten Elektrolyten im Körper des Menschen und ist wesentlich an der Aufrechterhaltung des osmotischen Drucks, sprich dem Wassergehalt der Zellen, beteiligt. Deshalb wird der Kaliumgehalt in den meisten routinemäßigen Blutuntersuchungen automatisch mit untersucht. Die Konzentration im Serum sollte hierbei bei einem Erwachsenen zwischen 4,5 und 5,0 mmol/l (Millimol pro Liter) betragen.
Wo kommt Kalium in natürlicher Form vor und wie hoch ist der tägliche Bedarf?
Kalium zählt zu den Elektrolyten und ist unter anderem in Gemüse, Obst, Getreide und tierischen Lebensmitteln zu finden. Vor allem pflanzliche Nahrungsmittel sind kaliumreich:
• Getreide und Gemüse (beispielsweise Spinat, Kartoffeln, Petersilie und Salat)
• Obst (z. B. Bananen, Feigen, Kiwis, Avocados und Honigmelone)
• Nüsse und Samen in jeglicher Form
Aber nicht nur in pflanzlichen Lebensmitteln kommt Kalium vor, sondern auch in Fleisch und Fisch, hierbei nur in einem geringeren Ausmaß.
Der tägliche Bedarf von Erwachsenen liegt bei ungefähr zwei Gramm Kalium. Kinder und Jugendliche bis 15 Jahre sollten täglich 1 bis 1,9 Gramm des Minerals zu sich nehmen. Bei Säuglingen liegt der tägliche Bedarf zwischen 0,4 und 0,65 Gramm. In den meisten Fällen kann der Tagesbedarf ganz einfach über die Nahrung gedeckt werden, da der Mineralstoff in vielen Lebensmitteln vorkommt. Ein Kaliummangel ist daher eher selten, kommt aber dennoch vor. Da der genaue Kaliumbedarf individuell abhängig ist von verschiedenen Einflüssen, sind die Empfehlungen hinsichtlich des Tagesbedarfs immer nur Schätzwerte.
Bei bestimmten Herzkreislauferkrankungen, wie beispielsweise Bluthochdruck, kann es sinnvoll sein, den täglichen Bedarf zu verdoppeln. Allerdings sollten Veränderungen der Ernährungsgewohnheiten zuvor mit einem Arzt oder einer Ernährungsberatung abgesprochen werden.
Besonders ältere Menschen sollten stets darauf achten ausreichend zu trinken. Häufig ist es so, dass das Durstgefühl im Alter nachlässt und es besteht die Gefahr schnell auszutrocknen. Daraus kann eine immense Störung des Elektrolyt- bzw. Wasserhaushalts folgen. Vor allem der Gehalt an Natrium und Kalium kann dadurch aus dem Gleichgewicht kommen. Empfehlenswert sind täglich 1,5 bis 2 Liter Wasser, Saftschorlen oder ungesüßte Kräuter- und Früchtetees zu trinken.
Wie kommt es zu einem Kaliummangel und welche gesundheitlichen Auswirkungen sind zu erwarten?
Trotz des hohen Vorkommens des Minerals in der Nahrung kann es durch bestimmte Umstände zu einem Mangel kommen. Beispielsweise kann ein Kaliummangel eine Folge einer Mangel- bzw. Fehlernährung sein. Wer zudem viel Salz zu sich nimmt, scheidet mehr Kalium aus und kann so langfristig einen Mangel herbeiführen. Auch Menschen die viel Kaffee, Zucker, Alkohol oder harntreibende Mittel zu sich nehmen, schwemmen dadurch mehr Kalium aus dem Körper. Darüber hinaus kann ein Mangel auch bei einer kohlehydratarmen Diät zustande kommen. Zu einem Mangel kann es auch durch einen bereits bestehenden Magnesiummangel kommen, denn dadurch kann das Herz weniger Kalium aufnehmen.
Eine Hypokaliämie (Kaliummangel) kann darüber hinaus durch folgende Ursachen ausgelöst werden:
• lang andauernde Durchfälle oder häufiges Erbrechen
• missbräuchliche Verwendung von Abführmitteln
• entzündliche Darmerkrankungen
• vermehrte Nierenausscheidung, beispielsweise bei einer Therapie mit stark entwässernden Medikamenten
• Cushingsyndrom
• zu hoher Konsum von Salz
• extremer Alkoholmissbrauch
• verringerte Kaliumaufnahme durch Essstörungen
• Vorliegen einer akuten Störung des Säurebasenhaushalts
• Austrocknung durch zu wenig Flüssigkeit
• starkes Schwitzen oder starke körperliche Anstrengung
Ein Mangel an Kalium kann eine Reihe von negativen Auswirkungen auf den Körper haben. Die meisten davon sind sehr allgemein bzw. unspezifisch:
• Müdigkeit
• Kopfschmerzen
• Übelkeit
• Muskelkrämpfe
• Schwindelgefühl (Kreislaufprobleme)
• in seltenen Fällen Lähmungserscheinungen
• Nierenfunktionsstörungen
• Herzrhythmusstörungen
• Stimmungsschwankungen sowie Reizbarkeit
Bei einer missbräuchlichen Verwendung von Abführmitteln (Laxanzien), beispielsweise für eine raschere Gewichtsabnahme, kann es langfristig zu einer Beeinträchtigung des Kaliumgehalts kommen. Kommt es infolgedessen zu einem Mangel, so kann das eine hartnäckige Verstopfung verursachen, die wiederum nur mit noch mehr Abführmitteln beseitigt werden kann. Dadurch entsteht ein Teufelskreis, dem die Betroffenen nicht so leicht entkommen können.
Bei einem leichten Mangel an Kalium reicht es in den meisten Fällen einfach mehr kaliumreiche Lebensmittel in den Speiseplan zu integrieren. Bevor auf Kaliumpräparate zurückgegriffen wird, sollte stets ein Arzt konsultiert werden. Vor allem Personen mit einer Nieren- oder Herzerkrankung sollten nur unter Aufsicht eines Experten Präparate mit Kalium einnehmen.
Welche Auswirkungen hat ein Kaliumüberschuss und wie kann es dazu kommen?
Ist der Kaliumgehalt im Blutserum höher als 5,5 mmol/l so handelt es sich um einen Kaliumüberschuss der auch als Hyperkaliämie bezeichnet wird. Derartige Blutwerte können beispielsweise durch eine Bluttransfusion oder Infusionen entstehen. Darüber hinaus kann ein Überschuss auch dadurch zustande kommen, wenn das Mineral vermehrt aus Körperzellen abgesondert wird. Das wiederum kann durch eine Blutübersäuerung (Azidose), ein Abbau von Erythrozyten (roten Blutkörperchen) durch eine Hämolyse (Defekt der Zellmembran) oder bei schweren Verbrennungen, Verletzungen sowie Infektionen vorkommen.
Ein Überschuss ist auch bei einigen Nierenerkrankungen oder beim Einsatz von Kalium sparenden entwässernden Medikamenten möglich. Vor allem Dialysepatienten müssen in dieser Hinsicht sehr vorsichtig sein.
Die Symptome bzw. die gesundheitlichen Auswirkungen gleichen sich im Prinzip mit denen eines Kaliummangels. Im Unterschied dazu kann es aber nicht zu Durchfällen kommen, sondern zu einer Verstopfung.
Muss aus gesundheitlichen Gründen der Gehalt an Kalium gesenkt werden, können beispielsweise kaliumreiche Gemüsesorten wie Kartoffeln vor dem Kochen ins Wasser eingelegt werden. Das bewirkt, dass das Mineral in die Flüssigkeit übergeht. Wird dann also diese Flüssigkeit nicht weiterverwendet, sondern weggegossen, dann geht auch das darin enthaltende Kalium verloren. Dieser Vorgang empfiehlt sich besonders für Nierenkranke, bei denen der Haushalt der Mineralstoffe gestört ist.