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Das Spurenelement Bor

Bor ist ein chemisches Element, welches in Verbindung mit Sauerstoff in der Natur vorkommt. Borax, Borsäure oder Kernit gehören zu diesen Bor-Sauerstoff-Verbindungen. Das Halbmetall gehört zu den Mineralstoffen, die vom Menschen mit der Nahrung aufgenommen werden müssen. Borsäure kommt zwar im menschlichen Körper vor, jedoch nur in sehr geringen Mengen. Dieses Bisschen ist hauptsächlich in Haaren, Nägeln und Knochen vertreten.

Auch wenn Bor noch nicht als essenzielles Spurenelement eingestuft ist, so gibt es Studien die darauf hinweisen, dass es das durchaus sein sollte. Dabei handelt es sich allerdings zurzeit nur um Tierstudien.

Wie wirkt Bor im menschlichen Körper? 

Bisher nimmt man an, dass Borverbindungen an der Hormonbildung beteiligt sind. Die Steroidhormone Testosteron, Östrogen und Vitamin D sollen durch Bor gebildet oder dessen Bildung beeinflusst werden. Auch der frühe Abbau dieser Hormone wird dadurch gehemmt.

Diese Hormone haben wichtige Funktionen im Körper und ein Mangel wirkt sich negativ aus. Fehlt Testosteron, kommt es zu einer geringeren Ausbildung von Muskelmasse, einer gesteigerten Fetteinlagerung und das Risiko für Herz- oder Tumorerkrankungen steigt. Davon können sowohl Männer als auch Frauen betroffen sein.

Einige Forscher nehmen an, dass Bor den Abbau von körpereigener Hyaluronsäure hemmt und den Stofftransport in den Zellen begünstigt. Das wirkt sich positiv auf die Haut aus. Auch die Hirnfunktion, Motorik und Aufmerksamkeit erfahren einen positiven Effekt durch Bor. Forscher gehen davon aus, dass das Spurenelement ebenfalls Knochen und Immunsystem schützt.

In welchen Lebensmitteln steckt das Spurenelement 

Bor und Borverbindungen stecken mehrheitlich in Gemüse und Obst. Darüber hinaus enthalten auch Milchprodukte, Milch, Mineralwasser und Trinkwasser einen gewissen Anteil an Bor. Hier ein kleiner Überblick über Lebensmittel und deren Borgehalt in mg auf jeweils 100 g:

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  • Getreide 0,6 mg
  • Nüsse 2 mg
  • Rettich 2,1 mg
  • Tomaten 0,1 mg
  • Avocado 1 mg
  • Sellerie 1,1 mg
  • Trockenpflaumen 2,7 mg
  • Gurken 3,6 mg
  • Pfirsiche 7 mg
  • Rotwein 0,9 mg

Darüber hinaus bieten komplexe Verbindungen von Bor mit Zuckern, Vitamin B2, B6 und Vitamin C jeweils einen gewissen Borgehalt.

Industrielle Nutzung und andere Aufnahmemöglichkeit 

Durch seine zahlreichen positiven Eigenschaften findet das Spurenelement auch in der Industrie Verwendung. Es wird vor allem als Weichmacher oder Konservierungsmittel verwendet. Daher werden mehrheitlich Lebensmittel mit diesen Verbindungen haltbar gemacht oder verarbeitet. Überdies ist das Element flammenhemmend und antiseptisch, Vorteile die die Industrie ebenfalls gerne einsetzt. Arzneimittel, homöopathische Arzneien, Kosmetikprodukte, Waschmittel, Klebstoffe und sogar Teppiche werden mit Borverbindungen beeinflusst. So kann Bor auch über die Haut aufgenommen werden.

Wie hoch ist der Tagesbedarf an Bor? 

Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. gibt es keinen festgelegten Wert für den Tagesbedarf. Man nimmt jedoch an, dass ca. 1-3 mg täglich ausreichend sind.

Durch diesen Wert geht man davon aus, dass in Deutschland ausreichend Bor über die Nahrung und das Trinkwasser eingenommen werden. Vor allem Veganer und Vegetarier sind ausreichend mit Bor versorgt, da sie mehr Obst und Gemüse essen als die deutsche Durchschnittsperson.

Wer allerdings regelmäßig mit folgenden Stoffen in Kontakt kommt, kann evtl. einen Mangel an Bor erleiden, da sie die Aufnahme hemmen können: Alkohol, halogenisierte Kohlenwasserstoffe, gechlortes Wasser und chlorhaltige Antibiotika.

Was passiert bei einem Bormangel? 

Das es so etwas wie einen Bormangel gibt, wollen viele Forscher erst dann bestätigen, wenn es als essenzielles Spurenelement eingestuft wird. Bis dahin spricht man in Fachkreisen von einer Unterversorgung. Studien bei Tieren haben jedoch gezeigt, dass eine Ernährung die arm an Bor ist, zu einer verminderten Vitamin-D-Produktion führen. Das wirkt sich negativ auf die Knochengesundheit und das Immunsystem aus. Außerdem wird eine Reihe verschiedener Beschwerden mit dem Fehlen des Elementes in Verbindung gebracht. Dazu gehören:

  • Hormonstörungen
  • Leistungsminderung von Organen
  • herabgesetztes Immunsystem
  • Hauterkrankungen
  • gestörtes Blutbild
  • erhöhtes Osteoporoserisiko
  • begünstigte Arhtritis und Arthrose

Bor und die Wechseljahre 

Eine Untersuchung hat gezeigt, dass Frauen, die täglich eine Gabe von 3 mg Bor erhielten, weniger Nährstoffe mit dem Urin ausschieden. Auch Bor wird mit dem Urin, also über die Nieren ausgeschieden. Die beteiligten Frauen schieden 33 % weniger Magnesium, ca. 40 % weniger Kalzium und geringfügig weniger Phosphor aus. Das ist ein positiver Faktor bei der Knochengesundheit.

Darüber hinaus wurde bei diesen Frauen ein verdoppelter Spiegel des Östrogen-17-Beta-Östradiol im Blut festgestellt. Diese Werte waren ansonsten nur während einer Östrogentherapie gefunden worden. Ebenfalls doppelt so hoch, war die Konzentration von Testosteron und Östradialvorstufen.

Wie stellt man eine Unterversuchung an Bor fest? 

Eine Unterversorgung kann nur der Arzt feststellen. Dieser wird einen Bluttest durchführen und gezielt auf das Spurenelement testen.

Bor als Nahrungsergänzungsmittel 

Nahrungsergänzungsmittel verwenden Borax oder Borsäure. Sie gehören zu den Lebensmitteln, die bestimmte Nährstoffe konzentriert anbieten. Es gibt eine Vielzahl an Möglichkeiten und Formen, in welchen Nahrungsergänzungsmittel angeboten werden können. Als Pulver, Flüssigkeit, Tropfen, Dragee, Tablette oder Kapsel können die Nährstoffe eingenommen werden. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) legt fest, wie viel, von welchem Zusatzstoff höchstens pro Einheit enthalten sein darf. Die Zugabe von Bor ist dabei erst seit einigen Jahren erlaubt. Mit den europäischen Richtlinien für Lebensmittel wurde diese Zugabe allerdings ermöglicht.

Vorsicht bei Nahrungsergänzungsmitteln mit Bor

Borverbindungen in Nahrungsergänzungsmitteln eignen sich nicht für jeden Menschen.
Der Bund für Risikobewertung (BfR) nimmt nach einer eigenen Bewertung an, dass 1 mg Bor Tag, aufgenommen über Lebensmittel und Getränke, nicht gesundheitsschädlich ist. Das BfR ist sich allerdings nicht sicher, ob es durch hohe Dosierungen zu einem Gesundheitsrisiko kommen kann. Es besteht immer noch Klärungs- und Forschungsbedarf.

Allerdings hat sich in Tierversuchen gezeigt, dass es bei einer zu hohen Zufuhr zu Fehlbildungen bei der Entwicklung von Embryos kam. Auch der Hormonhaushalt der Tiere geriet durcheinander. Daher empfiehlt der BfR aktuell bestimmten Personengruppen, die Nahrungsergänzung von Bor zu vermeiden. Dazu gehören Schwangere, Stillende, Kinder, vermindert fruchtbare Männer und Frauen in den Wechseljahren, bei denen bereits die Menstruation ausbleibt oder die eine Hormontherapie machen.

Zu viel Bor ist schädlich! 

Das ansonsten harmlose Element kann, wenn es in zu großen Mengen aufgenommen wird, schädlich und giftig wirken. Daher ist es nicht ratsam in hohen Dosen zu supplementieren. Zu viel Bor hemmt die Enzymaktivität im Körper, führt zu Kopfschmerzen, Durchfällen und sogar Nierenschäden.

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