Richtig, es handelt sich um DMSO. Dimethylsulfoxid wird von der Industrie schon lange als Lösungsmittel geschätzt. Durch seine verblüffende Wirkung auf Mensch und Tier wurde es vor fünfunddreißig Jahren auch für medizinische Zwecke zugelassen und erfolgreich eingesetzt. Doch pssst! Da hat die Pharmalobby noch ein Wörtchen mitzureden.
Was macht DMSO so interessant?
Im klassischen Sinn fällt DMSO nicht unter die Heilmittel. Aber: Es kann die Regenerationsfähigkeit des Körpers kräftig ankurbeln. Warum? Das Geheimnis liegt in seiner Bipolarität. DMSO ist in der Lage, sich an Fett- und Wassermoleküle zu binden. Diese einzigartige Eigenschaft ist nicht nur für die Industrie von enormem Wert. Da auch unser Körper aus jeder Menge Fett und Wasser besteht, eignet sich DMSO hervorragend als Trägersubstanz. Es schleppt sozusagen alle in ihm gelösten Stoffe direkt in die Zelle – an den Ort des Geschehens.
Viele bestehende Therapieformen sind in ihrer Wirksamkeit begrenzt. Meist bekämpfen sie lediglich die Symptome, weil die Ursache nicht direkt erreicht werden kann. Zu viele natürliche Barrieren aus Wasser, Fett und Kohlehydraten verhindern, dass das Arzneimittel genau dort wirken kann, wo es benötigt wird. Die Folge sind viel zu hohe Dosierungen, die nicht notwendig sind und den Körper nur unnötig belasten. Wenn zwischen einem Brandherd und der Feuerwehr eine große Mauer steht, hilft es schließlich auch nichts, noch mehr Wasser zu verwenden. In dieser Metapher bohrt DMSO ein Loch durch die Mauer. Es schafft eine Verbindung und öffnet einen Weg.
Weniger Nebenwirkungen
Besonders dort, wo hoch dosierte Medikamente notwendig sind, entwickelt DMSO seinen einzigartigen Wert. Dadurch, dass es die Wirkung um ein Vielfaches verstärkt, kann mit viel geringeren Dosierungen ein besseres Ergebnis erzielt werden. Dementsprechend gering sind die Belastungen für den Stoffwechsel und somit auch die auftretenden Nebenwirkungen.
Jedes Arzneimittel hat eine sogenannte Cushingschwelle. Wird diese bei dauerhafter Einnahme überschritten, sind schwerwiegende Nebenwirkungen die Folge.
Der Buchautor Dr. Harmut Fischer wollte es noch genauer wissen. Der Naturwissenschaftler fand heraus, dass DMSO noch viele weitere Eigenschaften besitzt, die positive Auswirkungen auf den Körper haben können. Seine Conclusio lautet, dass DMSO auch schwere Gewebeschäden reparieren kann, da es die Regenerationsfähigkeit der Zellen immens beschleunigt. Dieser Effekt wirkt auch vorbeugend.
Trotz aller positiven Eigenschaften bleibt DMSO eine sehr reaktionsfreudige Substanz – die nicht zwischen erwünschtem Stoff und Verunreinigung unterscheiden kann. Deswegen muss der Umgang mit DMSO stets achtsam und mit großem Wert auf Sauberkeit erfolgen.
Weitere interessante Fakten
1866 wurde DMSO erstmals entdeckt. Dennoch dauerte es bis Anfang der 60er Jahre, bis es zu einer ersten Anwendung beim Menschen kam. Die FDA veranlasste 1965 ein sofortiges Verkaufsverbot, welches 1973 in der Schweiz und 1978 in Deutschland wieder aufgehoben wurde. Gleichzeitig erfolge die Zulassung für die Humanmedizin.
Generell gilt DMSO siebenmal sicherer als Aspirin. Es sind keine Nebenwirkungen bekannt. Ein unangenehmer Nebeneffekt ist jedoch der starke Eigengeruch, der während oraler DMSO-Anwendungen auftritt. Während die eigene Nase davon verschont bleibt, erfreut man seine Umgebung mit einer Mischung aus Knoblauch und Austern. Doch auch dieser Spuk ist nach drei Tagen verschwunden.
Gegenüber bakterieller und viraler Verunreinigung ist DMSO quasi resistent, da beide Erreger zu groß sind, um unabsichtlich mitgeschleppt werden zu können. Generell werden nur jene Stoffe transportiert, die selbst in der Lage sind, die obersten Hautschichten zu durchdringen.
Die Wissenschaft zeigt großes Interesse an der Substanz. Weltweit existieren über 50.000 Artikel über die Eigenschaften und medizinische Wirksamkeit von DMSO. Der große Durchbruch blieb allerdings bislang aus. Kein Wunder. Die Pharmaindustrie kann DMSO nicht als Wirkstoff patentieren lassen. Deswegen ist es aus ihrer Sicht uninteressant und stellt in finanzieller Hinsicht sogar ein Konkurrenzprodukt dar.