Die vielfältigen Vorteile einer kalten Dusche
Viele Menschen zittern bereits bei der bloßen Erwähnung einer kalten Dusche. Mit Kälte verbinden die meisten ausschließlich ein unangenehmes Empfinden. Dabei bringt eine kalte Dusche viele positive Aspekte mit sich: sie wirkt anregend, weckt den Geist auf, stärkt den Kreislauf und vieles mehr. Wer sich hauptsächlich auf die erfreulichen Auswirkungen besinnt, dem fällt es deutlich leichter kalt zu duschen.
Außerdem lässt sich kalt zu duschen trainieren und langsam steigern, sodass es leichter erträglich ist. Dazu bei jedem Duschgang einfach nach und nach das Wasser etwas weniger warm, dann lauwarm und immer kühler aufdrehen, bis die Kälte immer besser zu bewältigen ist.
Es lohnt sich kaltes Duschen nicht nur gelegentlich auszuprobieren, sondern regelmäßig anzuwenden. Die sich daraus ergebenden positiven Effekte stehen im Folgenden beschrieben.
Das Immunsystem stärken
Wie genau sich kaltes Duschen auf das Immunsystem auswirkt, ist anhand von Studien derzeit noch nicht ausreichend belegt. Wissenschaftler gehen davon aus, dass sich durch regelmäßige kalte Duschen die Anzahl der weißen Blutkörperchen erhöht. Diese sind dafür verantwortlich Fremdkörper und Krankheitserreger abzuwehren, wie beispielsweise Bakterien und Viren.
Die Durchblutung fördern
In einem Quadratzentimeter Haut befinden sich Blutgefäße von insgesamt rund 100 Zentimetern Länge. Wird die Haut einem Kältereiz ausgesetzt, ziehen sich die darin befindlichen Kapillargefäße zusammen. Dies wirkt dem Wärmeverlust entgegen und hält die innere Körpertemperatur konstant.
Nach einer kalten Dusche weiten sich die Gefäße etwas mehr als zuvor, um die Haut wieder zu erwärmen. Bei regelmäßiger Anwendung trainiert das abwechselnde Zusammenziehen und sich Weiten das Gefäßsystem. Des Weiteren verengt das Wechselwarme die Poren und strafft dadurch die Haut. Als Folge dessen verliert die Haut durch das Duschen weniger Feuchtigkeit und Talg.
Krampfadern vorbeugen
In den Venen befinden sich Ventilklappen, die das Zurückfließen des Blutes verhindern. Wenn diese nicht mehr richtig schließen, entstehen Krampfadern. Das Trainieren des Gefäßsystems durch kaltes Duschen wirkt sich vorteilhaft auf Krampfadern aus.
Ebenso können schwache Venenwände oder ein schwaches Bindegewebe Krampfadern hervorrufen. Das Bindegewebe und die Venenwände profitieren ebenfalls von straffenden Effekten durch kaltes Wasser. Noch wirksamer ist wechselwarmes Duschen. Dazu als erstes warm abduschen. Anschließend kaltes Wasser erst über den Knöchel laufen lassen und mit dem kalten Wasserstrahl langsam an der Außenseite des Beins hinaufwandern. Dann an der Innenseite des Beins von oben hinab.
Fettverbrennung verstärken
Damit sich der Körper nach dem Kältereiz wieder aufwärmen kann, verbrennt er Kalorien zur Energiegewinnung. Doch der Körper bedient sich noch weiterer Energiereserven. Zwischen dem weißen Fettgewebe und dem braunen Fettgewebe gibt es interessante Unterschiede. Weißes Fettgewebe befindet sich unter der Haut und dient als Energiereserve. Das braune Fettgewebe wird gezielt verbrannt, um direkt Wärme zu erzeugen. Diese Fettverbrennung wird bei kalten Duschen in Gang gesetzt. Das regt den Stoffwechsel und den Kalorienverbrauch an. Zusätzlich wird dabei die Verdauung angeregt.
Stress und Depressionen verringern
In der Universität von Virginia fanden Wissenschaftler heraus, dass durch kaltes Wasser sogar das Gehirn stimuliert wird. Ein kleiner Adrenalinschub wird durch kaltes Duschen ausgelöst, der die Stimmung anhebt. Das hat eine vorbeugende Wirkung gegen Depressionen. Wer kalt duscht, der atmet außerdem tiefer und es gelangt mehr Sauerstoff ins Blut. Das vertreibt Müdigkeit, regt das Herz- und Kreislaufsystem an und lindert außerdem Symptome, die Stress verursacht.
Den Körper grundsätzlich abhärten
Das kalte Duschen Gutes für die Gesundheit bewirken können, ist keine neue Erkenntnis. Georg Krünitz, ein deutscher Arzt aus dem 18. Jahrhundert, verwendete den Begriff der Abhärtung. Damit bezeichnete er die Widerstandskraft des Körpers, die durch Gewöhnung entsteht und gegen Beschwerden und Witterung wirkt.
Sebastian Kneipp war ein bayrischer Priester im 19. Jahrhundert. Er ist heute vor allem durch die Kneipp-Medizin bekannt. Schon damals kreierte er eine natürliche Therapie durch Anwendung von kaltem Wasser.
Kälte ist für den Körper zwar Stress, kann aber gezielt eingesetzt die Gesundheit fordern und gleichzeitig fördern. Denn auf kaltes Wasser reagiert der Körper mit Gegenmaßnahmen, um die reguläre Körpertemperatur zu erhalten. Diese Gegenmaßnahmen gezielt auszulösen, trainiert den Körper und unterstützt die allgemeine Gesundheit.