Quercetin Was Ist Das?

Von der Forschung wurde das Polyphenol Quercetin entdeckt. Hier geht es um einen sekundären Pflanzenstoff. Dieser hat scheinbar vergleichbare Eigenschaften wie OPC (oligomere Procyanidine). In wissenschaftlichen Arbeiten wirkte sich die Aufnahme auf die allgemeinen Entzündungsparameter, Allergien, Diabetes Folgeschäden, den Blutdruck, die Wundheilung und Blutdruck positiv aus.

Polyphenole und die Unterkategorie der Flavonoide bilden bei den sekundären Pflanzenstoffen eine besonders große Gruppe. Momentan kennt man ungefähr 5.000 unterschiedliche Vertreter. Hiervon ist einer Quercetin. Dieser weist man der Unterkategorie der gelben Pflanzenstoffe oder Flavone (genauer gesagt den Pentahydroxyflavonen) zu.

In der Bezeichnung Quercetin findet man den lateinischen Begriff quercus. Dieser heißt Eiche. Hier ist die Quercus velutina (Färber-Eiche) gemeint. In der Rinde und in den äußeren Schichten verfügt diese Art von Eiche größere Konzentrationen an Polyphenol. Dabei ist Quercetin das am meisten vorkommende Flavonoid, obgleich es vielen vom Namen her eher nicht so geläufig ist.

In zahlreichen Lebensmitteln zu finden
Quercetin ist sowohl in Eichen und weiteren Baumrinden als auch in vielen Gemüse- und Obstsorten sowie in Tee und Kräutern enthalten. Wir nehmen durch Kirschen, Heidelbeeren, Himbeeren, Brombeeren, rote Trauben, Äpfel, Quitten, Brokkoli, Grünkohl, grüne Bohnen und Zwiebeln vergleichsweise einen hohen Quercetin-Gehalt zu uns.

Portionierung, Risiken und unangenehme Begleiterscheinungen
Das ist jedoch nur zu beachten, wenn vor dem Essen die Obst- und Gemüseschalen nicht geschält werden. Möglicherweise enthalten Schalen von Quitten je Kilogramm maximal 180 Milligramm Quercetin. Jedoch gibt es innerhalb dieses Obstes lediglich geringe Mengen hiervon. Bei der Zwiebel ist der Quercetin-Anteil unmittelbar unter dieser harten Schale in den Ringen etwa 20 Prozent. In einem Kilogramm dieses Gemüses stecken bis zu 500 Milligramm von diesem Polyphenol.

Chemische Aufgliederung
Als Erstes ist beim Aufbau vom Quercetin eine Besonderheit erkennbar. Dieses Polyphenol enthält keinen Zucker, verfügt jedoch über die zusätzliche Hydroxylgruppe. Oft ist in der Struktur der Flavonoide ein Zuckermolekül integriert, was man ebenso unter anderem in Quercitrin, Rutin, Hyperosid und Isoquercitrin sehen kann. Mit diesen Stoffen hat Quercetin eine weitgehende Ähnlichkeit. Es ist jedoch ein Aglycon. Das bedeutet, dass anstatt eines Zuckermoleküls an der Stelle eine weitere OH-Gruppe (Hydroxylgruppe) steht.

Das ist von Bedeutung, da diese Wasserstoff-Sauerstoff-Gruppen die antioxidative Kapazität von gewissen Stoffen ausmachen. Umso mehr OH-Gruppen ein Polyphenol oder Flavonol aufzeigen, desto höher ist deren antioxidative Kraft. Somit bietet Rubin, aus welchem nach dem Abspalten vom Zuckermolekül Quercetin zustande kommt, und Quercitrin, das gebildet wird, falls Quercetin ein Zuckermolekül erhält, auch ein großes antioxidatives Potenzial.

Jedoch nimmt hier Quercetin in der Kategorie der Polyphenole eine hohe Position unmittelbar neben dem EGCG (Epigallocatechingallat) und dem OPC (oligomeren Proanthocyanidinen) ein, das vor allem im grünen Tee zu finden ist.

Als Antioxidans
Jedoch geht die Kraft des Quercetins als Radikalfänger noch weiter. Möglich ist, dass es auch prooxidative Übergangsmetalle stabilisiert. Es ist bekannt, dass selbst Metalle in verschiedenen Maßen der Oxidation unterliegen. Beim Eisen etwa ist es der Rostvorgang. Jedoch sind unterschiedliche Übergangsmetalle noch anfälliger. Diese gibt es ebenso im Organismus, welche ganz viele Oxidationszustände darstellen können. Das bewirkt die besondere Anordnung der besagten OH-Gruppen vom Quercetin, dass stabile Verbindungen durch Metall-Chelat-Komplexe zustande kommen.

Eine andere spezielle Eigenschaft des Quercetins ist, dass es schon oxidierte Nährstoffe wie zum Beispiel verbrauchtes Vitamin E und C recyceln sowie diesen somit deren antioxidative Kraft wiedergeben kann. Zudem hat Quercetin die Möglichkeit, unmittelbar oder durch das Regenerieren von Vitamin E das Oxidieren des Proteingehalts vom LDL-Cholesterin einzuschränken.

Forschung und Wirksamkeiten
Schon spätestens inmitten des 19. Jahrhunderts ist Quercetin Gegenstand von wissenschaftlichen Forschungen. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts handelte man es sogar zusammen mit weiteren Flavonoiden als Vitamin P. Ein Begriff, der manchmal immer noch vorkommt, obgleich er nicht zutreffend ist. Derzeit sind trotz der langen Kenntnis lediglich wenige Studien vorhanden, in welchen dessen Wirksamkeit am Menschen erkennbar ist. Hier sind wir in erster Linie noch auf Tierversuche beziehungsweise Laboruntersuchungen angewiesen. Jedoch kann gehofft werden, dass sich das demnächst ändern wird, weil unter den Forschern Quercetin derzeit ein zunehmendes Interesse erregt.

Abmildern von Allergie-Symptomen möglich
Im Zusammenhang mit allergischen Reaktionen weißt Quercetin eine große Stärke auf. So ist in einer japanischen Studie festzustellen, dass Quercetin in die Gruppe der Flavonoide gehört, welche für eine antiallergische Aktivität kennzeichnend ist. Sie beschäftigt sich mit ein paar Wirkmechanismen dahinter. Hierbei wurde herausgefunden, dass der sogenannte H1R (Histamin-H1-Rezeptor) von Quercetin gehemmt wird. Bei den Betroffenen, die unter allergischer Rhinitis leiden, zeigen sich erhöhte H1R-Niveaus. Dabei steigt ebenso die Schwere der Allergie-Symptome proportional zu der Aktivität des Rezeptors an. Demnach liegt es nahe, dass ein Lindern von allergischen Symptomen möglich ist, wenn das Hemmen von H1R erfolgt (1).

Entzündungshemmende Wirkung
Eine italienische Studie von Forschern der nepalesischen Universität stellte fest, dass mithilfe von Quercetin die Möglichkeit besteht, Konzentrationen vom Fettsäurederivat Leukotrien B4 und vom Gewebshormon Prostaglandin E2 zu verringern. Die zwei Stoffe sorgen dafür, dass Schmerzen, Rötungen und Schwellungen verstärkt und Entzündungsvorgänge eingeleitet werden. Zudem tragen sie hauptsächlich am Ausschütten an Histamin und anderen Entzündungsmediatoren bei. Dieser entzündungslindernde Effekt von Quercetin kann zugleich im Hinblick auf seinen antiallergenen Wirkungen gesehen werden, weil zum Beispiel Histamin ebenso hierbei beteiligt ist (2).

Blutdrucksenkende Eigenschaften
Natürlich weisen antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften stets darauf hin, dass mindestens ein vorbeugender Effekt gegen Herzkreislaufkrankheiten besteht. Ausgenommen zu besonders wenigen Flavonoiden wie Resveratrol und OPC gibt es momentan leider fast keine Untersuchungen, welche sich gezielt auf die einzelnen Polyphenole fokussieren. Das ist ebenso bei Quercetin der Fall. Trotzdem war es einer amerikanischen Übersichtsarbeit möglich, ab den 90er Jahren blutdrucksenkende Wirkungen von Quercentin in unterschiedlichen Forschungsarbeiten zu beobachten. Dahinter stehen nicht nur die antioxidativen Eigenschaften, sondern auch das Erweitern der Blutgefäße bei der verbesserten Geschmeidigkeit und das Hemmen von bestimmten Enzymen.

Allerdings stammen diese Erkenntnisse im Normalfall aus Tierversuchen, sodass ebenso hier ein erhöhtes Forschen notwendig ist (3). Jedoch kennt man vergleichbare Resultate auch von den angehörigen oligomeren Procyanidinen (OPC, zum Beispiel aus Pinienrindenextrakt oder Traubenkernextrakt).

Seit langer Zeit ist Quercetin in Amerika und Europa als Nahrungsmittel zugelassen. Somit ist ebenso offiziell bestätigt, dass es in der Aufnahme sicher ist. Eine maximal empfohlene Einnahmemenge oder ein Upper Level konnten die Wissenschaftler aus den veröffentlichen Forschungsarbeiten nicht ableiten. Also ist es ebenso in Portionierungen, welche über die wissenschaftlichen, klinischen Arbeiten oft eingesetzten 500 bis 1.000 Milligramm Quercetin jeden Tag hinausgehen, beim Anwenden sicher.

Demnach wird eine Dosis empfohlen, welche täglich bei 200 bis 1.000 Milligramm liegt. Theoretisch ist es möglich, dass sich bei langfristiger Aufnahme von 2.000 Milligramm Quercetin unangenehme Begleiterscheinungen ergeben. Hier muss in der Zukunft geforscht werden, wie hoch die unbedenkliche Obergrenze beim Einnehmen ist. Es ist sicher, dass das die Quercetin-Mengen in Zwiebeln und anderen Lebensmitteln hiervon sehr wahrscheinlich keineswegs betrifft.

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