DMSO: Schnelle Wirkung Gegen Akute Schmerzen

Die zügige schmerzstillende Wirkung ist vor allem bei akuten Schmerzzuständen ein klarer Pluspunkt für DMSO, so Dr. Stanley Jacob. Leidet der Patient unter chronischen Schmerzen, kann sich die Behandlungsdauer auf bis zu sechs Wochen verlängern. Es handle sich bei DMSO allerdings weniger um ein Medikament. Das Mittel ist vielmehr als „therapeutisches Prinzip“ zu verstehen. Als neue Form einer Behandlungstherapie kann dieses „neue Prinzip innerhalb der Medizin“ einen neuen Therapieansatz, im Anschluss an das Antibiotikum- und Cortison-Prinzip, einläuten.

Während der Behandlung von sieben Patienten konnten Edward E. Rosenbaum und Stanley W. Jacobs beobachten, wie zügig DMSO in der Realität wirkt. Die Patienten aus Portland, Oregon litten unter enormen Schmerzen im Schultergelenk, verursacht durch eine Schleimbeutelentzündung. Die Patienten waren zu Beginn der Therapie kaum noch fähig, ihren Alltag zu bewältigen. Beruhend auf einem Artikel des Spiegels erwarteten die Betroffenen frühestens nach den ersten beiden Wochen eine klare Schmerzlinderung. Doch diese Erwartungen wurden übertroffen:

Schon wenige Minuten nachdem die schmerzenden Schulterpartien mit der Testsubstanz eingerieben wurden konnten erstaunliche Resultate beobachtet werden. Die Mediziner berichten an der Universität von Oregon von einer schon nach 20 Minuten einsetzenden Wirkung. Innerhalb dieser wenigen Minuten verschwanden die Schmerzen aller sieben Patienten fast oder annähernd vollkommen. Auch die Bewegungsfähigkeit des betroffenen Schultergelenks verbesserte sich in dieser Phase enorm.

Anhand einer 213 Patienten umfassenden Studie der Cleveland Clinic Foundation in Ohio wurde bereits im Jahr 1978 bestätigt, dass ein großer Teil der Betroffenen, die unter einem entzündlichen urogenitalen Leiden litten, über klar erkennbare Verbesserungen des Schmerzzustandes berichten konnten, nachdem sie mit DMSO behandelt wurden.

Besonders kennzeichnend für DMSO ist seine schmerzstillende Eigenschaft. Hervorgerufen wird diese Schmerzunterdrückung laut entsprechender Laborstudien durch die Nervenblockade peripherer C-Fasern, die den Schmerz leiten. Die Folge ist ein beträchtlicher Schmerzrückgang, bis hin zur Beschwerdefreiheit, die bis zu sechs Stunden anhalten kann.

Ungefährlicher als Aspirin 

Ende der 1960er Jahre leitete Richard Charles Lebo in Kalivornien, genauer im State Prison Hospital, eine vom 21. November 1967 bis 20. Februar 1968 laufende Langzeitstudie. Diese Studie sollte Aufschluss über die allgemeine Toxizität geben. Die Teilnehmer der Studie rieben sich hierzu ein 80-prozentiges DMSO-Gel auf die Haut. Dabei handelt es sich um eine deutlich höhere Dosierung, als bei typischem DMSO-Gel. Zusammengefasst ließ sich aus den Ergebnissen der Studie folgern, dass sich DMSO in diesen fällen als „sehr sicher“ darstellte.

Dieser Ansicht ist auch einer der Mitentdecker der schmerzstillenden Wirkung von DMSO, Robert Herschler. Auch von ihm wird die Toxizität des Mittels als „sehr gering“ und „sicherer als Aspirin“ beschrieben. Eine uneingeschränkte Erlaubnis für DMSO von der FDA lässt wiederum bislang auf sich warten. Die Gründe hierfür liegen laut Herschler vor allem darin, dass eine gewisse Überforderung der Behörde im Bezug auf DMSO zu herrschen scheint. So lässt die FDA verlauten, dass man „weder genügend Budget noch Mitarbeiter“ habe, um sich der Klärung der Toxizität und Wirksamkeit von DMSO annehmen zu können.

Eine Zulassung zu verweigern wäre allerdings laut Herschler gar nicht möglich. Der FDA lägen rund 100.000 Patientenberichte vor, die für DMSO sprechen. In der Fachwelt wiederum hätte DMSO nicht ausreichend Aufmerksamkeit erregt, um die für die Zulassung aller Medikamente notwendige, „disziplinierte und und kontrollierte Art von Auswertung“ durchlaufen zu können, verteidigt J. Richard Crout das scheinbare Desinteresse der FDA.

Die Pharmaindustrie hegt weniger starkes Interesse an dem Stoff, was sich wiederum leicht erklären lässt. So zeigt DMSO beispielsweise Wirkung gegen eine breite Leidenspalette und könnte so mit den eigenen firmeninternen Produkten konkurrieren. Ebenso ein Fakt, der aus marketingtechnischer Sicht wenig für das Interesse an DMSO spricht, ist die Tatsache, dass auf das Mittel kein Patent erlangt werden kann. Grund hierfür ist, dass das Mittel neben seiner pharmakologischen Anwendung auch in der Industrie Verwendung findet. Zudem gäbe es, laut entsprechender Konzerne, ausreichend andere Stoffe mit ähnlicher Wirkung. Bei seinen Studien stand Stanley Jacob unter anderem Terry Bristol, Vorsitzender des Institute for Science, Engineering and Public Policy in Oregon, zur Seite. Bristol wiederum sieht dennoch klare Vorteile in der Anwendung von DMSO. So ist das Mittel beispielsweise vergleichsweise weniger toxisch. Zugleich sind deutlich weniger Nebenwirkungen bekannt.

DMSO ist sieben Mal sicherer als Aspirin – so ist es dem therapeutischen Index zu entnehmen. Auch die Nebenwirkungen sind überschaubar. So konnten beispielsweise Hautreizungen sowie ein knoblauchartiger Geruch beobachtet werden. Dabei fallen diese Begleiterscheinungen jedoch sehr individuell aus und klingen in der Regel nach mehrmaliger Behandlung ab. Das Einatmen der DMSO-Dämpfe sollte zudem vermieden werden und eine intravenöse Gabe kann Kopfschmerzen auslösen. Eine klare Toxizität sowie eine karzinogene Wirkungen nachzuweisen gelang bisher nicht.

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