Arten von Globuli:

Arten von Globuli: Überblick über die verschiedenen Globuli und ihre Anwendungsgebiete

In der Homöopathie gibt es eine Vielzahl an Globuli-Arten, die aus verschiedenen pflanzlichen, mineralischen oder tierischen Stoffen gewonnen werden. Jede Art von Globuli wird auf ein spezifisches Beschwerdebild abgestimmt und soll dabei helfen, Körper und Geist sanft zu unterstützen. Die Auswahl der Globuli erfolgt dabei oft nach dem individuellen Symptombild, dem sogenannten „Ähnlichkeitsprinzip“. Der folgende Überblick beschreibt die häufigsten Arten von Globuli und ihre typischen Anwendungsgebiete.

1. Pflanzenbasierte Globuli

Pflanzen sind die am häufigsten verwendeten Ausgangsstoffe in der Homöopathie. Sie eignen sich für ein breites Spektrum an Beschwerden und gelten als gut verträglich.

Arnica montana – Das „Notfallmittel“ bei Verletzungen

Arnica, auch „Bergwohlverleih“ genannt, ist das klassische Mittel bei Verletzungen, Prellungen, Muskelkater und Schmerzen nach körperlicher Anstrengung. Es wird auch als „Notfallmittel“ bezeichnet und oft bei Sportverletzungen und leichten Unfällen eingesetzt, um Schwellungen und Entzündungen zu lindern.

Chamomilla – Beruhigung bei Unruhe und Zahnungsbeschwerden

Die Kamille wird in der Homöopathie als Chamomilla verwendet und ist besonders beliebt bei Kindern. Sie wird eingesetzt, um Unruhe, Reizbarkeit und Schmerzen beim Zahnen zu lindern. Erwachsene nutzen Chamomilla bei Reizbarkeit und nervöser Anspannung.

Belladonna – Hilfe bei Fieber und entzündlichen Infekten

Belladonna, die Tollkirsche, kommt bei akuten Fieberzuständen und plötzlich auftretenden, entzündlichen Beschwerden zum Einsatz. Typische Anwendungsgebiete sind Erkältungen und grippale Infekte mit hohem Fieber, Kopfschmerzen und Rötungen.

Aconitum napellus – Für Erkältungen und Schockzustände

Eisenhut ist ein bewährtes Mittel bei plötzlich beginnenden Erkältungen und fieberhaften Erkrankungen, die oft mit Schüttelfrost und Unruhe einhergehen. Auch bei Schockzuständen und nach einem Kälteschock (z.B. kalter Wind) wird Aconitum häufig verwendet.

Coffea cruda – Schlafstörungen durch innere Unruhe

Coffea cruda, das homöopathische Mittel aus der Kaffeebohne, hilft bei Schlafstörungen, die durch Übererregung und Gedankenrasen verursacht werden. Es wird oft eingesetzt, wenn man zwar müde, aber dennoch „hellwach“ ist und die Gedanken unruhig kreisen.

2. Mineralbasierte Globuli

Mineralische Globuli werden aus verschiedenen Salzen, Metallen und Erden hergestellt. Sie wirken oft tiefer und eignen sich für langanhaltende oder chronische Beschwerden.

Calcium carbonicum – Unterstützung bei Erschöpfung und Infektanfälligkeit

Calcium carbonicum wird aus Austernschalen gewonnen und ist ein bewährtes Mittel bei Erschöpfungszuständen und Immunschwäche. Es wird oft bei Menschen angewendet, die langsam, aber gründlich sind und anfällig für Erkältungen und Infekte.

Ferrum phosphoricum – Hilfe bei Anfängen von Erkältungen

Ferrum phosphoricum, das Eisenphosphat, ist das Mittel der Wahl bei den ersten Anzeichen einer Erkältung. Es wird eingesetzt, um das Immunsystem zu stärken und Fieber und Entzündungen sanft zu bekämpfen.

Silicea – Stärkung für Haut, Haare und Nägel

Kieselerde, oder Silicea, wird bei Haut- und Bindegewebsschwäche eingesetzt und gilt als „Schönheitsmittel“ in der Homöopathie. Es kann helfen, die Widerstandskraft der Haut zu stärken und ist auch bei Akne, brüchigen Nägeln und Haarausfall beliebt.

Kalium phosphoricum – Mittel bei nervlicher Erschöpfung

Kalium phosphoricum wird bei geistiger und körperlicher Erschöpfung angewendet, besonders wenn die Nervenkraft nachlässt. Es ist hilfreich für Menschen, die durch mentale Überlastung ausgelaugt sind und zu Stimmungsschwankungen neigen.

3. Tierische Globuli

Tierische Globuli werden aus verschiedenen tierischen Stoffen hergestellt und haben besondere Anwendungsgebiete, die häufig mit psychischen oder emotionalen Themen in Zusammenhang stehen.

Apis mellifica – Mittel bei Schwellungen und allergischen Reaktionen

Apis mellifica, das homöopathische Mittel aus der Honigbiene, wird bei Schwellungen und stechenden Schmerzen eingesetzt, die sich durch Kälte bessern. Es eignet sich besonders bei Insektenstichen, leichten allergischen Reaktionen und sogar bei Sonnenbrand.

Lachesis – Hilfe bei Hitzewallungen und Entzündungen

Lachesis wird aus dem Gift der Buschmeisterschlange gewonnen und findet Anwendung bei Entzündungen und Hitzewallungen, z.B. in den Wechseljahren. Es wird häufig eingesetzt, wenn die Symptome am Nachmittag oder Abend schlimmer werden und sich durch Druck verschlimmern.

Sepia – Unterstützung bei hormonellen Beschwerden und Erschöpfung

Sepia, gewonnen aus dem Tintenfisch, ist besonders für Frauen geeignet, die unter hormonellen Beschwerden wie Menstruations- oder Wechseljahrsbeschwerden leiden. Es wird oft bei Erschöpfung und Reizbarkeit angewendet und ist besonders für Menschen geeignet, die sich „ausgebrannt“ fühlen.

4. Komplexmittel: Kombinationen für bestimmte Beschwerden

Neben den Einzelmitteln gibt es in der Homöopathie auch sogenannte Komplexmittel. Diese enthalten eine Kombination verschiedener Globuli, die gezielt auf bestimmte Beschwerden abgestimmt sind. Komplexmittel sind oft für Einsteiger geeignet, da sie eine Vielzahl an Symptomen abdecken und keine präzise Auswahl erfordern.

Beispiele für Komplexmittel:

  • Erkältungskomplexmittel: Enthält häufig eine Kombination aus Aconitum napellus, Ferrum phosphoricum, Belladonna und Gelsemium und wird bei grippalen Infekten angewendet.
  • Schlafkomplexmittel: Häufig enthalten sind Coffea cruda, Chamomilla und Pulsatilla – zur Förderung eines gesunden Schlafes.
  • Stress- und Nervenkraft-Komplexmittel: Mit Mitteln wie Kalium phosphoricum und Ignatia zur Beruhigung und Nervenstärkung.

Anwendung und Dosierung der verschiedenen Globuli-Arten

Die richtige Dosierung und Potenzierung (z.B. D6, D12, C30) hängt von der Art und Schwere der Beschwerden ab:

  • Niedrige Potenzen (D6, D12): Eignen sich für akute Beschwerden und können 3- bis 5-mal täglich eingenommen werden.
  • Mittlere Potenzen (C30): Oft für chronische oder länger anhaltende Beschwerden, in der Regel 1-2 mal wöchentlich.
  • Höhere Potenzen (C200 und höher): Vor allem bei tiefgreifenden, chronischen Beschwerden, meist nur nach Beratung durch einen Homöopathen.

Tipps zur sicheren Anwendung

  1. Einnahme auf nüchternen Magen: Globuli wirken besser, wenn sie 15-30 Minuten vor oder nach einer Mahlzeit eingenommen werden.
  2. Langsam im Mund zergehen lassen: Die Globuli sollten unter der Zunge zergehen, damit die Wirkstoffe gut aufgenommen werden.
  3. Einnahme vermeiden bei Menthol, Kaffee und ätherischen Ölen: Diese können die Wirkung der Globuli beeinträchtigen.
  4. Erstverschlimmerung beachten: Bei einigen Menschen kann es zu einer Erstverschlimmerung kommen, die nach wenigen Tagen wieder abklingen sollte. Halten die Symptome länger an, sollte die Einnahme gestoppt und ein Arzt oder Homöopath konsultiert werden.

Fazit: Vielfalt der Globuli für unterschiedliche Bedürfnisse

Die verschiedenen Arten von Globuli bieten für eine breite Palette von Beschwerden sanfte Unterstützung. Von pflanzlichen Mitteln wie Arnica oder Belladonna für akute Beschwerden über mineralische Mittel wie Calcium carbonicum für Erschöpfung und Immunschwäche bis hin zu tierischen Mitteln wie Apis mellifica für allergische Reaktionen – die Vielfalt der Globuli ermöglicht eine individuell abgestimmte Behandlung. Besonders Einsteiger können mit den häufigsten Mitteln bei alltäglichen Beschwerden starten, um die positive Wirkung der Homöopathie kennenzulernen.

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